Montagehöhe / Bauhöhe Zielfernrohr berechnen
Um die richtige Höhe der Zielfernrohrmontage zu ermitteln, ist es wichtig, eine Balance zwischen einer möglichst niedrigen Montage (für eine bessere Schießhaltung und geringeren Abstand zwischen Ziellinie und Laufachse) und ausreichend Platz zwischen Zielfernrohr und Waffe (für ungehinderte Bedienung und Vermeidung von Beschädigungen) zu finden.
Hier ist eine schrittweise Anleitung, wie man die optimale Montagehöhe bestimmt:
Schritt 1: Ermittlung des Mittelrohrdurchmessers
In der Regel gibt der Zielfernrohrhersteller den Mittelrohrdurchmesser im Datenblatt an. Solltest Du das technische Datenblatt nicht zur Hand haben, hilft ein Messschieber. in unserem Beispiel hat das Zielfernrohr einen Mittelrohrdurchmesser von 30 mm. So misst Du den Mittelrohrdurchmesser:
Schritt 2: Berechnung des halben Mittelrohrdurchmessers
Teile den Mittelrohrdurchmesser durch 2, um die halbe Höhe zu erhalten. Im Beispiel: 62mm/2=31mm.
Maß | mm |
---|---|
Mittelrohrdurchmesser | 30 |
1/2 Mittelrohrdurchmesser | 15 |
Schritt 3: Ermittlung des Objektivdurchmessers
Der Objektivdurchmesser Deines Zielfernrohrs ist der Ausgangspunkt. Nehmen wir als Beispiel ein Zielfernrohr mit einem theoretischen Objektivdurchmesser von 56 mm. Bei der Herstellerangabe ist aber nur der Linsendurchmesser berücksichtigt. Die Wandung brauchen wir aber auch noch. In unserem Beispiel hat dieses Zielfernrohr an der dicksten Stelle einen Durchmesser von 62 mm.
Schritt 4: Berechnung der halben Objektivhöhe
Teile den Objektivdurchmesser durch 2, um die halbe Höhe zu erhalten. Im Beispiel: 62mm/2=31mm.
Maß | mm |
---|---|
Mittelrohrdurchmesser | 30 |
1/2 Mittelrohrdurchmesser | 15 |
62 |
|
31 |
Schritt 5: Berücksichtigung der Bauhöhe der Montageringe
Die Bauhöhe sowie die Angabe variieren je nach Marke und Modell. Hersteller von Montagen geben die Montagehöhe unterschiedlich an. Die einen Messen von der Oberkante der Grundschiene zur Ringmitte (z.B. Spuhr) die anderen von der Grundschiene zur Ringunterkante (z.B. Recknagel, ERATAC, UTG). Aus diesem Grund haben wir in unserem Shop sämtliche Montagen mit technischen Daten und Filtermöglichkeiten versehen, die beide Methoden angeben und abdecken.
Berechnungsmethode 1
Berechnungsmethode 2
Berechnungsmethode 1 für Angabe der Montagehöhe von Oberkante Grundschiene bis zu Ringmitte
Die Berechnungsmethode 1 ist die einfachere Variante um die Montagehöhe zu berechnen. In unserem Beispiel haben wir einen Objektivdurchmesser von 62 mm. Diesen teilen wir durch 2 und erhalten damit die kleinstmögliche Montagehöhe von 31 mm für dieses Zielfernrohr.
Berechnungsmethode 2 für Angabe der Montagehöhe von Oberkante Grundschiene bis zu Ringunterkante
Bei der Berechnungsmethode 2 ziehen wir vom halben Objektivdurchmesser, in unserem Beispiel 31 mm, den halben Mittelrohrdurchmesser (15 mm) ab. Daraus ergibt sich die kleinstmögliche Montagehöhe von 16 mm.
Schritt 6: Ermittlung des benötigten Freiraums
Ein minimaler Freiraum zwischen dem Zielfernrohr und der Waffe ist essentiell, um Beschädigungen zu vermeiden und die Montage zu erleichtern. Ein guter Richtwert hierfür sind 3 mm.
Schritt 5: Addition des Freiraums
Den benötigten Freiraum müssen wir jetzt noch zur bisherigen Gesamthöhe addieren.
Berechnungsmethode 1: 31 mm+3 mm=34 mm.
Berechnungsmethode 2: 16 mm + 3 mm = 19 mm.
Schritt 6: Auswahl der Montagehöhe
Die errechnete Gesamthöhe gibt die minimale Höhe der Zielfernrohrmontage über der Waffe an. Für unser Beispiel benötigen wir also eine Montage, die das Zielfernrohr mindestens 34 mm (Berechnungsmethode 1) beziehungsweise 19 mm (Berechnungsmethode 2) über der Waffe positioniert.
Fazit:
Die richtige Montagehöhe ist entscheidend für eine erfolgreiche Nutzung eines Zielfernrohrs. Durch die sorgfältige Ermittlung und Berücksichtigung aller relevanten Maße können Schützen sicherstellen, dass ihr Zielfernrohr optimal montiert ist, was zu einer verbesserten Schießleistung und einer komfortableren Nutzung führt.