Lexikon: V
Vergrößerung
Die erste Zahl der Typbezeichnung eines Fernglases oder eines Zielfernrohrs beschreibt die Vergrößerung. Mit einem 10 x 42 Glas erscheint der betrachtete Gegenstand 10 x größer gegenüber der Beobachtung mit bloßem Auge. Oder etwas anschaulicher: Die Entfernung zum Gegenstand schrumpft um den Vergrößerungsfaktor, das heißt ein Stück Wild in 400 m Entfernung erscheint beim Blick durch ein 10-faches Glas so, als ob es in 40 m Entfernung steht.
Wer sich für exakte mathematische Beschreibungen interessiert:
Die
Vergrößerung ist definiert als Verhältnis zwischen dem Tangens des
Winkels, unter dem der Gegenstand mit Fernglas erscheint, zum Tangens
des Winkels, unter dem der Gegenstand ohne Fernglas erscheint.
Detailerkennbarkeit und Handunruhe
Übliche Ferngläser zum freihändigen Beobachten besitzen Vergrößerungen zwischen 7- und 10-fach. Höhere Vergrößerungen liefern ein größeres Bild und damit eine bessere Detailerkennbarkeit zumindest theoretisch! Praktisch kehrt sich dieser Vorteil durch die zunehmend bemerkbare Handunruhe aber schnell ins Gegenteil um. Das muss jeder für sich selbst austesten, indem man zum Beispiel mit unterschiedlichen Gläsern weit entfernte Schriften (Plakate) zu lesen versucht. Im Zweifel ist die etwas niedrigere Vergrößerung angenehmer und auf Dauer die bessere Wahl.
Einfluss auf Sehfeld, Helligkeit und Schärfentiefe
Neben einem ruhigen Bild bieten kleinere Vergrößerungen weitere Vorteile:
Das Sehfeld ist größer und sorgt für mehr Überblick.
Die Austrittspupille ist größer und liefert in der Dämmerung ein helleres Bild.
Die Schärfentiefe wird größer, das heißt der Bereich im Vorder- und Hintergrund, der noch scharf gesehen wird. Bei kleinen Änderungen in der Entfernung muss nicht ständig nachfokussiert werden.