Lexikon: S
Sehfeld - Ein wichtiger Faktor beim Vergleichen unterschiedlicher Ferngläser oder Zielfernrohre
Das „Sehfeld“ kennzeichnet den Bereich, der auf einen Blick erfasst wird – ohne das Glas zu schwenken. Richtet man das Fernglas auf einen Waldrand in 1.000 m Entfernung und überblickt dort eine Breite von 120 m, besitzt das Fernglas ein Sehfeld von „120 m auf 1.000 m“.
Die Größe des Sehfeldes gibt an, wie viele Meter Geländebreite, bei Ferngläsern auf 1.000 m, bei Zielfernrohren auf 100 m, gesehen werden.
Teilweise wird auch der „Sehwinkel“ oder „objektiver Sehwinkel“ angegeben, der z.B. 6° betragen kann. Sehfeld und Sehwinkel lassen sich beim Fernglas näherungsweise leicht umrechnen:
Sehfeld auf 1.000 m ~ 17,5 x Sehwinkel (in Grad)
Das Sehfeld hängt von der Vergrößerung ab, kleine Vergrößerungen haben grundsätzlich ein größeres Sehfeld als hohe Vergrößerungen. Beim Vergleichen unterschiedlicher Ferngläser dürfen daher nur solche mit gleicher Vergrößerung gegenübergestellt werden.
Tunnelblick
Bei sehr kleinen Sehfeldern ergibt sich der Eindruck eines Tunnelblicks.
Außen
ist viel Schwarz, und nur in der Mitte erscheint der kleine
Bildbereich! Bei einfachen Produkten und vor allem bei vielen
Zoom-Ferngläsern tritt genau dieser Effekt unangenehm auf.
Ist das Sehfeld sehr klein, ergibt sich der Eindruck eines Tunnelblicks.
Sehfeld bei Zielfernrohren
Gegenüber Ferngläsern oder Spektiven besitzen Zielfernrohre generell ein deutlich kleineres Sehfeld. Es wird nicht auf 1000 m, sondern auf 100 m angegeben. Aus Gründen der Sicherheit (Rückstoß!) kann es dafür aber aus einem deutlich größeren Abstand (Austrittspupille-Abstand) von 8 – 9 cm überblickt werden.
Das Sehfeld bei unterschiedlichen Vergrößerungen lässt sich bei den meisten Zielfernrohren ganz grob überschlagen:
Sehfeld auf 100 m = 40 m / Vergrößerung
Beispiel: Ein 8-faches Zielfernrohr hat auf 100 m ein typisches Sehfeld von etwa 5 m. Zielfernrohre mit sehr großem AP-Abstand haben in der Regel kleinere Sehfelder.
Festlegung des Sehfeldes
Die Sehfelder lassen sich nicht aus der Typbezeichnung (z. B. 10 x 42) berechnen, sondern werden durch den optischen Aufbau festgelegt. Insbesondere die Größe des Prismas und das Okular entscheiden darüber, welche Bildwinkel das Fernglas durchlaufen können. Der Objektivdurchmesser spielt dabei keine Rolle – trotz vieler anderslautender Vorurteile. Er beeinflusst nur die Helligkeit. Sehr oft hat ein 8 x 32 sogar ein größeres Sehfeld als ein 8 x 42 oder 8 x 54.